Was bezweckt diese Website?

Auf dieser Internetseite werden die politischen Beiträge, Artikel und Essays des Wirtschaftswissenschaftlers und Philosophen Johannes Hertrampf, einem theoretischen Vordenker der demokratischen Opposition, veröffentlicht.

 

Sie beschäftigen sich oft mit grundsätzlicher Kritik am politischen System der Bundesrepublik Deutschland, an der neoliberalen Globalisierung oder dem Verlust demokratischer Kultur in unserem Land. Sie mahnen den mutigen Weg in eine neue Gesellschaftsordnung an. Die klassische Herrschaftsgesellschaft, in der nur eine schmale Elite bestimmt, was die Mehrheit der Menschen zu tun hat, muß überwunden werden. Die Entwicklung zu einer freien Bürgergesellschaft, in der das Volk den politischen und gesellschaftlichen Kurs bestimmt, ist nach Hertrampfs Thesen erforderlich.


Interview mit Johannes Hertrampf zur Finanzkrise:


Nachruf der Bürgerbewegung NEUE RICHTUNG für Johannes Hertrampf

 

Der folgende Nachruf stammt von der Website der neutralistischen Bürgerbewegung "Neue Richtung":

 

NEUE RICHTUNG TRAUERT UM JOHANNES HERTRAMPF

 

25.1.2021. Der 1936 in Schlesien geborene Johannes Hertrampf war nicht nur ein wichtiger theoretischer Vordenker der demokratischen außerparlamentarischen Opposition, sondern auch einer der wichtigsten Verbündeten der Neuen Richtung, der sich durch Zuverlässigkeit und Integrität auszeichnete.

 

Hertrampf studierte in der DDR und erwarb einen Doktortitel in Philosophie und einen in Ökonomie. In den 70iger Jahren lebte er kurzzeitig in der Sowjetunion, kehrte aber mit Ernüchterung über die dortigen Zustände zurück.

 

Nach der Wende gründete Johannes Hertrampf 1994 mit einigen anderen DDR-Intellektuellen die bürgerlich-linksnationale „Freiheitliche Partei Deutschlands“ (FP Deutschlands). Das „Nationale“ sollte nach dem Wegfall des Sozialismus  den ideologischen Überbau und die gesellschaftliche Klammer bilden. Ziel war eine Gesellschaftsordnung, in der die individuelle Freiheit des Bürgers eine große Rolle spielte, bei gleichzeitiger Ablehnung des sozialdarwinistischen Kapitalismus westlicher Prägung und des „real existierenden Sozialismus“. Die Bezeichnung „freiheitlich“ im Namen erwies sich aber als schwere Hypothek, denn dadurch wurde die Partei sehr oft ins rechte Lager gezählt oder versucht, in rechte Bündnisse einzubinden. Die FP Deutschlands lehnte aber wie die Neue Richtung, den Links-Rechts-Konflikt als geschichtlich überholtes Konstrukt ab, suchte nach einer neuen Gesellschaftsordnung.

 

2006 beteiligte sich die FP Deutschlands, der es gelungen war, in Sachsen einige kommunale Mandate und sogar einen Sitz im Kreistag von Riesa-Großenhain zu ergattern, an der Gründung der „Allianz Demokratischer Parteien und Organisationen“ (ADPO) – einem Bündnis von zeitweilig bis zu 18 außerparlamentarischen Kleinparteien, deren politisches Spektrum sich von linksliberal bis nationalkonservativ erstreckte. Hertrampf wurde zum Sprecher der „Ständigen Koordinierungsgruppe“ (SKG), dem Gremium, dem pro Partei zwei Personen angehörten und das die ADPO lenkte, gewählt.

 

Nach ihrer Gründung 2008 trat auch die Neue Richtung der ADPO bei und wir führten viele gemeinsame Aktionen durch.

 

Nach 21 Jahren löste sich die FP Deutschlands wegen Überalterung ihrer Mitgliederschaft auf. Das Führen von Wahlkämpfen und Sammeln von Unterstützungsunterschriften für eine kleine Partei ist fast alles Handarbeit ihrer ehrenamtlichen Funktionäre. Hertrampf, der seit der Gründung Parteivorsitzender war, gründete daraufhin das „Forum Demokratische Erneuerung“ (FDE) als Internetpublikationsplattform für demokratische Oppositionelle und beschränkte sich auf seine publizistische Tätigkeit. Doch auch das FDE unterstützte uns, brachte oft Artikel über unsere Aktivitäten oder beteiligte sich an von uns initiierten Gemeinschaftsaktionen mit anderen Gruppen.

 

Johannes Hertrampf starb am 20. Januar 2021 nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 84 Jahren. Wir verlieren mit ihm nicht nur einen treuen Verbündeten, sondern auch jemanden, mit dem man politisch kulturvoll streiten und kontrovers diskutieren konnte, ohne daß es in persönliches Gekränktsein oder aufbrausendes „Dagegenhalten“ abglitt.

 

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